Laax Riders Hotel

Laax (GR) 
36.6 kWp, 2020
Riders Hotel

Nach gut 19 Jahren war das Flachdach des Riders Hotel ein Sanierungsfall.

Eine Chance für eine innovative Solaranlage, die der aufgeweckte Umweltbeauftragte der WAG (Weisse Arena Gruppe) Reto Fry schnell am «Schopf» packte.

Vom Sanierungsfall zum Greenstyle Vorzeigedach

Das Sanierungsprojekt zeigt eindrücklich wie etwas Bestehendes aus Sicht von Klimaschutz und fördernd für die Biodiversität, verbessert werden kann. Ganz nach dem Motto des Künstlers Friedensreich Hundertwasser, der einst sagte: «Der Mensch muss auf den Dächern der Natur zurückgeben, was er ihr unten beim Hausbau weggenommen hat». Die Weisse Arena Gruppe hat sich dies zu Herzen genommen und auf einem bisher ungenutzten Dach ein innovatives Pilotprojekt mit Doppelnutzen entwickelt. Erstens bietet es Lebensraum für Insekten und Vögel in Form einer Dachbegrünung. Zusätzlich soll das Dach auch zur klimafreundlichen, erneuerbaren Solarstromproduktion beitragen. Da der grösste Strombedarf im Winter anfällt, und herkömmliche PV-Anlagen oft mit Schnee bedeckt sind, lag eine vertikale PV-Lösung auf der Hand. So entstand in Zusammenarbeit mit Solarspar, Solpic, Zinco und Solarmarkt eine der ersten vertikal aufgeständerten Solarstromanlagen.

Gründach mit vertikal aufgeständerten Modulen

Das Gründach und die Unterkonstruktion stammen von der Firma Zinco aus Kirchberg BE. Die Solaranlage wurde von der Firma Solpic in Laax realsiert.

Durch die vertikale Aufständerung lässt sich neben der hohen Winterstrom Erzeugung auch die  Tagesproduktion in Kamelbuckelprofil (Morgen-und Abendspitze), welches viel mehr dem Eingenverbrauchsprofil des Hotels entspricht besser nutzen als die normale Produktion mit Mittagspeak (Dromedarprofil) .

Dank der Solaredge-Optimierer produziert die Anlage aufgrund des durch den Schnee verstärkten Albedoeffekts (Reflektion vom Untergrund)  sogar sehr wirkungsvoll im Winter.

Bifaciale Module ernten Strom auf beiden Seiten

Die bifazialen Module der Firma Sonnenstromfabrik nutzen die Sonnenstrahlung auf beiden Seiten. Dank des Schnees im Winter verbessert sich durch das starke Rückstrahlvermögen (Albedo), die Ausbeutung.

Die Anlage produziert rund 40'000 kWh Strom pro Jahr. Dies entspricht rund 22% des Gesamtenergiebedarfs des Hotels. Die restliche Energie wird durch Wasserstrom abgedeckt. 

Module: Sonnenstromfabrik
Wechselrichter:  SolarEdge

Vorteile des Systems:

  • Einsetzbar bei jeder Schneelast in Gebirgen

  • Winterstrom wird besser entschädigt in Graubünden als Sommerstrom

  • Das Produktionsprofil entspricht mehr dem realen Verbrauchsprofil mit je einem Peak am Morgen und am Abend im Vergleich zu o/w oder südaufgeständerten Anlagen.

  • Vertikal aufgeständerte Glasmodule haben eine massiv verminderte Degradation, weil viel weniger direktes UV-Licht auf die Module prallt

  • Die Verschmutzung der Module findet im Gegensatz zu den üblichen flachaufgeständertem Modulen nicht statt, somit fallen weniger Unterhaltskosten an und die Leistung wird nicht gemindert.

  • Das Gründach kann sich auf der ganzen Fläche prächtig entwickeln und isoliert das Gebäude zusätzlich, vor allem im Sommer gegen Hitze. Mit dieser Aufständerung ist der Unterhalt (Einsatz von Solardach-Mähroboter) vergleichbar mit einem Kiesdach, somit fallen also keine Mehrkosten an.

  • Durch die Regenwasserretension des Zinco-Systems wird auch das Wasser sinnvoll auf dem Dach gespeichert und verdunstet auf dem Dach. Dies führt zur Kühlung der Module und somit zu mehr Ertrag und Einsparungen von bautechnischen Kosten – im Vergleich zu einer Vorortversickerung von Meteorwasser.

  • Die Kombination von Gründach und vertikal aufgeständerten PV-Anlage mit den Modulen gibt auch optisch einiges her – gerade in raumplanerisch sensiblen, urbanen oder touristischen Gebieten.

  • Dank der vertikalen Aufständerung wird die Wärmerückstrahlung durch die Sonneneinstrahlung minimiert. Die Sonnenstrahlen treffen im Gegensatz zu den üblichen flach aufgestäderten Modulen auf Pflanzen und nicht auf eine schwarze, wärmespeichernde Oberfläche. Dadurch wird im städtebaulichen Klimakontext der «Urban Heat Islandeffect» dank der grünen Oberfläche vermindert – eben die ideale ökologische wie ökonomische Kombination.

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